Auf der Brücke

geistervogel_in_der_nachtAuf der Brücke

Geistervogel in der Nacht
ich sehe Dich fliegen
was bringst Du mir
meine Tränen fließen
warum bist Du hier

Geistervogel in der Nacht
wer bist Du bloß
wo kommst Du her
bringst mir nur Schmerzen
machst’s mir so schwer

Geistervogel in der Nacht
wie ist Dein Name
sag’s, ich will ihn wissen
Schwingen sprechen Erinnerung
die, die mich zerrissen

Geistervogel in der Nacht
ich erkenne Dich wieder
Deine Augen voll dunklem Licht
hör‘ auf mich zu quälen
ich ertrage es nicht

Geistervogel in der Nacht
flieg‘ doch weiter
lass‘ mich sein
Einsamkeit tut weh, aber
verschwinde, ich bin nicht Dein

Geistervogel in der Nacht
ziehst Deine Kreise
auf Wiedersehen, bis bald
ich bin gewiss nicht weise
nur im Herzen schon alt

 

Bemerkung:

Spät abends auf einer Brücke, unter mir ein Fluss. Nur spärliche Helligkeit von Straßenlaternen, deren dünnes Licht eine lautlos im Wind schwebende Möwe erhellten. Um sie herum war pure Dunkelheit …

Kategorie: Gedichte

Morgenrot

Morgenrot

Siehst du die Wüstenreiter?
sie wissen wohin sie gehen
immer ihrer Bestimmung
entgegen
mit leichtem Herzen
und Freude auf den Lippen

Siehst du die Berge?
strahlend in der Sonne
eingefriedet
inmitten von Tälern
wie sie schweigend
ihrer Bestimmung harren

Siehst du den Hirten?
träumend
im Schoß der Weide
wie sich seine Seele erhebt
ihrer Bestimmung zu
tanzend, voll Glück

Siehst du die Menschen?
Wie sie ziehen auf ihren Pfaden
gemeinsam singend
ihrer Bestimmung folgend -
leben

 

Bemerkung:

Musik ist auch hier Auslöser. Diesmal ließ mich das Album “Ommadawn” von Mike Oldfield diese Worte schreiben.

Kategorie: Gedichte

Vier

Vier

Vier
Menschenkinder
im Dunkeln
Hand in Hand
schweben laufen
ein Stoppelfeld hinab
Reigen tanzen um Heilfeuer
herum
auf einer Wiese liegen
mit ausgebreiteten Armen
sinnend schauen
dem Nachthimmel entgegen
Sternschnuppen!
die aufflammen
und vergehen
Berührt von Großem
Seelig verbunden
Stroh wird Nest
angeschmiegt geborgen
Von der Morgensonne geweckt
zufrieden und wohl
Augen – Blicke

Vom Alltag dann grob erschreckt
nur Erinnerung bleibt
und
ein Gefühl des Unwiederbringlichen

 

Bemerkung:

Wirklich Erlebtes lässt sich oft nur schwer in Worte fassen, besonders wenn es schon eine Weile zurückliegt. Aus dem Wunsch heraus dieser Erinnerung aber eine Form zu geben, entstand dieser Text.

Kategorie: Gedichte

Nachsatz – Natur

Nachsatz – Natur

nachsatz_natur-endlich_wieder_alles_gruenStetig
unaufhaltsam
schiebt sie sich dem einen Ziel entgegen
Rache zu nehmen
unerbittliche
alles verschlingende Rache

ohne Rücksicht

die Natur
nur bestrebt
die Welt zur Ruhe zu bringen
endlich
wieder
alles grün

 

Bemerkung:

Inspirationsquelle war abermals Musik. Dazu gesellt sich ein Bild eines urigen Baumes. Aus einem Wald. Nicht aus einem Forst.

Kategorie: Gedichte

Metamorphose – Feindliche Übernahme – Trip

Metamorphose – Feindliche Übernahme – Trip

Metamorphose – Feindliche Übernahme

…laufen
immer nur laufen
fort,
bloß fort…
sich weigern einzusehen
dass man nicht fliehen kann
der Kopf dröhnt von all dem Lärm
Laute der Qual
Schreie des Hasses
Hass, der dich verfolgt
Du schlägst um dich
willst nicht…
Doch da haben sie dich schon eingeholt
und deine Verfolger lassen von dir ab
beruhigen sich
erleichtert?
und statt Hass kommt dir auf einmal
Anerkennung und Zuneigung entgegen
und sie fragen dich
Warum wehrtest du dich?
Es ist doch besser so,
denn nun gehören wir wieder zusammen…

ja, antwortest du,
ein Wispern im Wind
es ist besser so…

 

…und sie strömten
aufeinander zu
flossen zusammen
untrennbar
und wurden ein Ganzes

*

Trip

Du weißt nicht
bist du jetzt eigentlich high?
Oder siehst du wirklich
ein rotes, leicht schimmerndes
Tentakelding
mit einer zierlichen, metallic-grünen
Pumps tragenden
Gurke
in deinem Zimmer
eine Art Rumba tanzen…?

Kategorie: Gedichte

Varianten

Varianten

Beharrlich vertrauend
weigert sich der Flötenspieler
zu glauben
dass der Berg
auf dem er sitzt
zerbirst
und bricht sich
im Glauben daran
dass die heilige Melodie der Flöte
ihn schützend umgeben wird
das Genick

 

Ergeben vertrauend
kümmert´s den Flötenspieler nicht
dass der Berg
auf dem er sitzt
wankt
sollte er einstürzen
so wird er von der
mystischen Melodie der Flöte
getragen
und kommt so nicht zu Schaden.

 

Bemerkung:

Inspiriert von dem Soundtrack “Sorcerer” (Remake des Films “Lohn der Angst”) von Tangerine Dream

Kategorie: Gedichte

Episoden

Episoden

…er hob die Arme
umtost von
brodelnder, gleißender Macht
zornig mit blitzenden Augen -
- das Schweigen erschaffend

*

Wandern.
Über rissige, öde, unfruchtbare Erde
nackt
umspielt von sandigem Wind
Licht am Horizont
das auf dich wartet
dich mitzunehmen
in die
Unendlichkeit…

*

Langsam
pulsierend
sich ausdehnend
entsteht Leben
dass sich beim Anblick
des Chaos und der Zerstörung
erschreckt und verwirrt
zu seinen Ursprüngen
zurückzieht

*

Stetig
unaufhaltsam
schiebt sie sich dem einen Ziel entgegen
dem Ziel Rache zu nehmen
unerbittliche, alles verschlingende Rache
ohne Rücksicht auf Kultur und Zivilisation
ohne Rücksicht auf den Menschen
die Natur
allein bestrebt
die Welt zur Ruhe zu bringen
endlich
wieder
alles grün

 

Bemerkung:

Inspiriert von dem Soundtrack “Sorcerer” (Remake des Films “Lohn der Angst”) von Tangerine Dream

Kategorie: Gedichte

Melancholie

Melancholie

In der Nacht
Vollmond
Ich blicke aus meinem Fenster
auf das Land, auf die Bäume, den Himmel.
Der Mond taucht alles in ein
unwirkliches, überirdisches Licht.
Ich fürchte die Nacht nicht, heute nicht….
Sie fasziniert mich,
ruft nach mir
und ich rufe nach ihr
Ich schicke meine Gedanken aus,
flehend, fliehend
drängend, hoffend
immer suchend.
Auf der Suche nach was?
Vielleicht weiß es der Mond in seiner einsamen Stille
Ich werde ihn danach fragen…

Kategorie: Gedichte

Nachttreiben

Nachttreiben

Eine Fledermaus tut sich an Früchten gütlich
zwei andere fliegen gen Himmel ganz gemütlich
Eine Eule landet auf einem Strauch
und die kleine Maus füllt sich den Bauch
Der große Mond, allen bekannt,
bescheint hell das ganze Land
und auch die fernen Sterne leuchten in voller Pracht -
ja, all das geschieht in der Nacht.

Kategorie: Gedichte

Flammenmeister

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Flammenmeister

Ich frage dich, bist du soweit.
Ich wäre schon längst bereit.
Die Nacht ist jung,
der Plan schon alt.

Wir haben Sachen gepackt, und das Feuer entfacht.
Das Haus es tanzt im wilden Schein.
Man wird uns jagen, mit aller Macht,
und dennoch lassen wir’s nicht sein.

Nun komm schon, renn! Nimm all die Kraft,
die du in dir verborgen hast.
Bist der Flammenmeister; wenn du’s nicht schaffst,
ist die Mission verloren fast.

Aus Asche wächst das Neue empor,
und schließt damit des Lebens Kreis.
Tod und Leben im Wechselchor,
Das ist unser Schicksal Preis.

Sie haben uns verflucht, und Messer gewetzt.
Nehmen Fackeln und Forken mit.
Haben uns schon umstellt, und festgesetzt.
So nimmt der Zyklus seinen Lauf.

Zerstörung für Schöpfung, das ist unser Lied!
Das ist unsre Devise unser letzter Antrieb!
Wir sind der Bund der Feuergeister,
folgen geheim, dem Flammenmeister.

Aus Asche wächst das Neue empor,
und schließt damit des Lebens Kreis.
Tod und Leben im Wechselchor,
Das ist unser Schicksal Preis.

Kategorie: Gedichte, Gesprochenes