Wie Bobangadyra Hunhuurtuu zu ihrem Namen kam

Wie Bobangadyra Hunhuurtuu zu ihrem Namen kam

Sie wuchs auf unter der Sonne Mulgores, unter den Bäumen Feralas und in den unwirtlichen Wadis Desolaces.
Ihre Eltern hielt es nie lange an einem Ort, sahen sie doch ihre Berufung darin ihr druidisches Wissen über Heil- und Pflanzenkunde jedem in Kalimdor zugute kommen zu lassen, ungeachtet aller Gefahren. Überall wo sie ihre Zelte aufschlugen, errichteten sie einen kleinen Kräutergarten, behandelten Kranke und Sieche, sammelten fremde Pflanzen und erforschten die Mysterien der Erdenmutter…
Auf längeren Wegstrecken noch in der Kälberkiepe auf dem Rücken ihrer Mutter, bekam die kleine Shu’halo davon nur wenig mit. Doch schlummerte auch in ihr bereits die Heilerin. So meinten es jedenfalls ihre Eltern zu sehen.
Sie nannten sie Bobangadyra “Lied der wogenden Steppe”, denn ihre Stimme war voll und kräftig und sie hatte eine ihr eigene fremdartige Art zu singen, weit tragend, wie ein Summen oder Flöten, doch tief aus ihrer Kehle kommend.
So gedachten die Eltern Bobangadyra ganz in ihrer Tradition zu erziehen und aus ihr eine dem Gleichgewicht der Kräfte zugetane Heilerin zu machen.

So zogen sie durch die Lande und alles war gut. Bis auf die immer wiederkehrenden Alpträume der kleinen Bobangadyra … von galoppierenden Hufen, großen dunklen vierbeinigen Leibern auf grauem Grund, von Geschrei und… Blut. Seitdem sie sich Desolace näherten, plagten diese sie fast jede Nacht und auch tagsüber blieb die kleine Tauren nicht von jenem Traumgesicht verschont.
Da sie öfters solche Traumgesichte hatte, ihre Eltern sahen darin eine weitere Gabe der Erdenmutter, diese sich aber nicht immer als zutreffend erwiesen, versuchten sie Bobangadyra zu beruhigen. Nicht alle schlimmen Träume müssen wahr werden, die Erdenmutter würde Ihre schützende Hand schon über sie halten.

Doch eines Tages dann….
Sie hatten die Grenze zu Desolace erst seit einer Weile überschritten und sie wanderten in Richtung des Geistwandlerpostens, als sie laute Rufe und Getöse von unzähligen Hufen vernahmen: Kolkar!
Fortlaufen schien zwecklos, waren die Zentauren doch bei weitem schneller als die kleine Taurenfamilie mit dem ganzen Gepäck. Die Eltern verteidigten sich tapfer, doch schließlich unterlagen sie der Übermacht. Als die Mutter fiel, purzelte Bobangadyra aus der Kiepe, rollte ein Stück weit, raffte sich dann aber auf und lief schreiend zu ihrer Mutter. So klein sie war, wollte sie ihr dennoch helfen. Ein Zänker der Kolkar sah sie, stellte sich ihr in den Weg und trat sie mit voller Wucht. Bobangadyra sackte in sich zusammen und blieb wie tot liegen. Die Kolkar, sich sicher wähnend die ganze Familie getötet zu haben, zogen marodierend weiter.

Grau…. sandig grau… und trocken…. schrilles Gekreische von oben weckte die Kleine Tauren, und sie spürte, dass sie sich fortbewegte ohne auch nur einen Muskel zu rühren.
Was passierte mit ihr? Langsam versuchte sie den Kopf zu heben, doch alles schmerzte und so ließ sie sich wieder zurück sinken.
Später… wieviel später vermochte Bobangadyra nicht zu sagen, wurde sie abermals wach, und fand sich in einer kleinen Hütte wieder. Sie hörte leises kieksiges Gemurmel und etwas weiter entfernt, tiefes Schnaufen. Das Schnaufen erinnerte sie an die massigen umherstreifenden Kodos, die sie mal mit großen erstaunten Augen bei einer Rast beobachtet hatte, aber die keckernden heiseren Stimmen konnte sie nicht zuordnen. Und schon gar nicht verstehen.
Sie hatte nicht mehr solche Schmerzen, tastete nach ihrem Kopf und fühlte einen Verband. Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen und fand sich Aug in Auge mit dem Ursprung der Stimmen. Kleine grüne spitzohrige Wesen waren mit ihr in der Hütte, drei an der Zahl und starrten sie an!
Und dann fingen sie an zu brabbeln, schnell und unverständlich, umringten sie und betasteten ihren Kopf, dann ihre Arme und Beine, nickten und grinsten. Klopften ihr schließlich auf die Schulter und sprachen, wenn auch in gebrochenem Akzent, zum ersten Mal etwas das die kleine Shu’halo verstehen konnte:
“Tachchen, junge Hornträgerin, hast großes Glück gehabt, dass Bromine, Klein-Mimbs und meine Wenigkeit zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Ich bin Nickel.”

Wie sich herausstellte war sie von der Goblinfamilie Queckflick, bestehend aus Vater Nickel, Mutter Bromine und Tochter Klein-Mimbs im grauen Staub eines Wadis aufgefunden worden. Die drei waren gerade mit Sack und Pack und einem eigenen Kodo in einer Karawane nach Desolace gekommen, um sich dort niederzulassen. Hier in Desolace war Platz genug für Nickel, ein begnadeter und aufstrebender Ingenieur, der sich mit seinen Erfindungen und seiner neugierigen Umtriebigkeit auf dem Gebiet der
E. M.-C. E. U. L. D. (experimentell mechanisch-chemischen Entfernung unliebsamer lästiger Dinge) einen Namen gemacht hatte….
… nicht immer einen mit Hochachtung ausgesprochenen Namen. Doch dank eines Freundes aus der schimmernden Ebene, hatten sie einen Platz in der Karawane bekommen und so war es ihm und seiner Familie möglich hier neu anzufangen.

Und diese Tatsache sollte auch für Bobangadyra ein Neuanfang bedeuten. Aus unerfindlichen Gründen, die nur die Erdenmutter kennt, nahmen die Queckflicks sich Bobangadyras an und kümmerten sich fortan um sie. Auch wenn vermutlich im Geistwandlerposten jemand vom Tauren-Volke sein mochte, schlugen sie abseits von dort, aber in Sichtweite von Kormeks Hütte ihr Lager auf.
Den schrecklichen Verlust ihrer Eltern stets vor Augen und im Herzen, boten ihr die Queckflicks Ablenkung und ganz neue Perspektiven. Ihre Kopfverletzung heilte schnell und gut, was nicht zuletzt an ihrer Verbundenheit mit der Erdenmutter lag.
Insbesondere Klein-Mimbs wurde eine gute Freundin, nachdem sie böse von einem Schreckenssturzflieger verletzt worden war und Bobangadyra allein durch eine kleine Berührung begleitet von einem Summen ihr den Schmerz nahm.
Nickel arbeitete Tag und Nacht an seinen Geräten, mechanischen Teilen und mischte übel riechende Substanzen zusammen. Bobangadyra sah ihm oft dabei zu, traute sich aber meist nicht in die Nähe, denn nicht selten flogen plötzlich Dinge durch die Luft. Sie beobachtete Nickel und Nickel beobachtete sie. Eines Tages dann reichte er ihr einige Kupferbolzen und einen Modulator aus ebensolchen Material. “Hier, nimm und versuch mal die Bolzen mit dem Modulator zu verbinden.” Er grinste und tätschelte ihren Unterarm…. denn auch wenn sich Bobangadyra angewöhnt hatte gebückt zu gehen, damit der Unterschied zwischen ihr und ihrer neuen Familie nicht allzu offensichtlich erschien, so überragte sie doch die Goblins schon ein gutes Stück.
Sie nahm das Gereichte entgegen und hockte sich hin, um mit der Arbeit zu beginnen. Sie strengte sich an, wollte einen guten Eindruck machen. Noch waren ihre Hände ungeschickt und unwillkürlich schob sie vor lauter Konzentration die Unterlippe vor.
Nickel stand vor ihr mit verschränkten Armen. Bobangadyra konnte nicht sehen dass auch Klein-Mimbs und Bromine dazugekommen waren. Alle drei nun beobachteten sie, zwinkerten einander zu und bedachten die Bemühungen der kleinen Taurin mit schmunzelnder Nachsicht.
Bobangadyra drehte und drückte, drehte und drückte, Schweiß begann ihr von der Stirn zu perlen und kleine Laute der Anstrengung entschlüpften ihrem Mund. Mit einem erst gepressten “Hnhrr” dann erleichtert ausgeatmeten “tuu” gelang ihr endlich, was Nickel ihr aufgetragen hatte.
Klein-Mimbs klatschte in die Hände und Bromines Schmunzeln war mittlerweile so breit wie der Hintern eines Kodos. Nickel trat auf Bobangadyra zu, fasste sie geradezu feierlich, mit ernster Miene, an den Händen, drehte diese langsam so, dass die Handinnenflächen nach oben zeigten und sprach: “Ich hätt’s ja fast nicht für möglich gehalten, aber aus dir können wir eine vortreffliche Ingenieurin machen!” Ein kurzer Blick über die Schulter zu den anderen beiden, einvernehmliches Nicken und Grinsen und er fuhr fort:
“Und nun haben wir auch einen ebenso vortrefflichen Namen für Dich: Hunhuurtuu!”

 

Bemerkung:

Der Beginn einer kleinen Sammlung von Charakterstorys. Sei es dass ich sie fürs Liverollenspiel erdacht habe oder für ein anderes bekanntes Online Rollenspiel, wodurch es dann in die Kategorie Fan-Fiction fallen würde ;) Mal sehen, ob noch mehr draus wird

Kategorie: Geschichten

Erster Kuss

Erster Kuss

Dornenzerkratzt, bis auf die Knochen erschöpft, kaum noch Kraft einen Fuß vor den anderen zu setzen, schleppte sich der Prinz in die Kemenate der Königin…. Der Königin! Niemand hatte es bisher geschafft, niemand der versucht hatte sie zu erreichen, sie anzusehen, gar zu berühren, war je heil zurückgekommen. Welch Todesmut trieb ihn nur dazu?

Noch einen Herzschlag von ihr entfernt, verwirrt, betäubt von ihrer Schönheit, schloss er seine Augen. Ihre scharfbekrallten Hände seinem Herzen näher kommend, ihren verschlingenden Mund, sah er nicht. Erahnte sie nur, unfähig sich zu rühren, konnte er nur geschehen lassen. War dies sein Ende?

Ein Stupsen, eine sanfte Hand auf seiner Wange.

Zögerlich öffnete er seine Augen, sah in ein lächelndes, erstaunt wirkendes Gesicht. „Was schaust Du mich denn so an? Als wär’ ich ein Monster.“

Keine Krallen, kein Verschlingen.

Nur der Geschmack prickelnder Süße auf seinen Lippen, die sich langsam in ihm ausbreitete.

 

Bemerkung:

Im Rahmen eines Flash-Fiction Schreibwettbewerbs entstanden. (Erklärung Flash-Fiction siehe Wikipedia )

Kategorie: Geschichten

Angebot

Angebot

Ich möcht mit dir

die Welt durchstreifen

Schätze finden

Verbundenheit begreifen

Du kannst

meine Neugier wecken

durch Licht und Dunkel

dich entdecken

mit Siegel und Schwert

liebes-mutig voran

mit Auge und Herz

wie alles begann

Kategorie: Gedichte

Vertrauter Zauberer

Vertrauter Zauberer

Wie soll ich
erklären
dass Du
es bist
der zaubert

Je mehr
ich mich sträube
um so deutlicher
stehst Du da

Immer wieder
Träume
Du
ich winde mich

Angst und Sehnsucht
welch ein Gespann!

Ich brenne
obwohl es regnet
in mir

trotzdem
ist er da
der Regenbogen
der mich
an Dich erinnert

Auf dem ich
am liebsten
zu Dir gehen wollte

Aber ich trau´ mich nicht

-

Vertrauter Zauberer

Kategorie: Gedichte

Hohes Lied oder Fantasy Romanze

Hohes Lied oder Fantasy Romanze

Sein Haar
hell
wie die Felder des Ostens
Sein Auge
sanft
wie die Farben des Westens
Sein Antlitz
dass mich
schauen lässt
liebkosend
seine Züge

Er ist wie
Sonne
und
Mond
wie
Sturm
und tiefes Meer
Bei ihm ist
Sterben
Werden
und
Schein
Sein
Glanz und Schatten
ein Rätsel
und doch
bekannt
Geheimen Auges
sprach er
zu mir
und ich
war verzaubert

Ihn zu sehen
pure Freude
Seele erkennen
und des
Blutes Glut
weiß zu
brennen
und der Wall
der
spürbar
ihn umgibt
lässt mich
trachten
ihn zu
schmelzen
nicht zu
brechen
lässt mich
hoffen
zu erreichen
nicht
zu schrecken

Gefährtin
und
Geliebte
Königinnengleich -
könnte ich sein
wenn
er es
sieht
und
wenn
es
bestimmt

Kategorie: Gedichte

Morgenrot

Morgenrot

Siehst du die Wüstenreiter?
sie wissen wohin sie gehen
immer ihrer Bestimmung
entgegen
mit leichtem Herzen
und Freude auf den Lippen

Siehst du die Berge?
strahlend in der Sonne
eingefriedet
inmitten von Tälern
wie sie schweigend
ihrer Bestimmung harren

Siehst du den Hirten?
träumend
im Schoß der Weide
wie sich seine Seele erhebt
ihrer Bestimmung zu
tanzend, voll Glück

Siehst du die Menschen?
Wie sie ziehen auf ihren Pfaden
gemeinsam singend
ihrer Bestimmung folgend -
leben

 

Bemerkung:

Musik ist auch hier Auslöser. Diesmal ließ mich das Album “Ommadawn” von Mike Oldfield diese Worte schreiben.

Kategorie: Gedichte

Varianten

Varianten

Beharrlich vertrauend
weigert sich der Flötenspieler
zu glauben
dass der Berg
auf dem er sitzt
zerbirst
und bricht sich
im Glauben daran
dass die heilige Melodie der Flöte
ihn schützend umgeben wird
das Genick

 

Ergeben vertrauend
kümmert´s den Flötenspieler nicht
dass der Berg
auf dem er sitzt
wankt
sollte er einstürzen
so wird er von der
mystischen Melodie der Flöte
getragen
und kommt so nicht zu Schaden.

 

Bemerkung:

Inspiriert von dem Soundtrack “Sorcerer” (Remake des Films “Lohn der Angst”) von Tangerine Dream

Kategorie: Gedichte

Episoden

Episoden

…er hob die Arme
umtost von
brodelnder, gleißender Macht
zornig mit blitzenden Augen -
- das Schweigen erschaffend

*

Wandern.
Über rissige, öde, unfruchtbare Erde
nackt
umspielt von sandigem Wind
Licht am Horizont
das auf dich wartet
dich mitzunehmen
in die
Unendlichkeit…

*

Langsam
pulsierend
sich ausdehnend
entsteht Leben
dass sich beim Anblick
des Chaos und der Zerstörung
erschreckt und verwirrt
zu seinen Ursprüngen
zurückzieht

*

Stetig
unaufhaltsam
schiebt sie sich dem einen Ziel entgegen
dem Ziel Rache zu nehmen
unerbittliche, alles verschlingende Rache
ohne Rücksicht auf Kultur und Zivilisation
ohne Rücksicht auf den Menschen
die Natur
allein bestrebt
die Welt zur Ruhe zu bringen
endlich
wieder
alles grün

 

Bemerkung:

Inspiriert von dem Soundtrack “Sorcerer” (Remake des Films “Lohn der Angst”) von Tangerine Dream

Kategorie: Gedichte

Flammenmeister

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Flammenmeister

Ich frage dich, bist du soweit.
Ich wäre schon längst bereit.
Die Nacht ist jung,
der Plan schon alt.

Wir haben Sachen gepackt, und das Feuer entfacht.
Das Haus es tanzt im wilden Schein.
Man wird uns jagen, mit aller Macht,
und dennoch lassen wir’s nicht sein.

Nun komm schon, renn! Nimm all die Kraft,
die du in dir verborgen hast.
Bist der Flammenmeister; wenn du’s nicht schaffst,
ist die Mission verloren fast.

Aus Asche wächst das Neue empor,
und schließt damit des Lebens Kreis.
Tod und Leben im Wechselchor,
Das ist unser Schicksal Preis.

Sie haben uns verflucht, und Messer gewetzt.
Nehmen Fackeln und Forken mit.
Haben uns schon umstellt, und festgesetzt.
So nimmt der Zyklus seinen Lauf.

Zerstörung für Schöpfung, das ist unser Lied!
Das ist unsre Devise unser letzter Antrieb!
Wir sind der Bund der Feuergeister,
folgen geheim, dem Flammenmeister.

Aus Asche wächst das Neue empor,
und schließt damit des Lebens Kreis.
Tod und Leben im Wechselchor,
Das ist unser Schicksal Preis.

Kategorie: Gedichte, Gesprochenes

Flunken fliegen

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Funken fliegen

Funken fliegen,
Asche weht.
Der nächtliche Himmel,
in Flammen steht

Die klagenden Geister,
Die Stimmen verschwinden.
Kummer und Leid,
sich höllentief winden.

Des Todes Hauch,
sonst eiskalt säuselnd,
jetzt brennend und tosend,
Das Leben bekämpft.

Du suchst nach Sinn,
nach der Götter Wille?
Was bleibt?
Schatten und Stille.

Kategorie: Gedichte, Gesprochenes