Träumend

Träumend

zerbrechlich

zärtlich

filigrane Finger

aus bloßem Gefühl

tasten sich suchend

tasten sich sehnend

zum Herzen des andern

 

hoffen zu finden

hoffen zu binden

efeugleich

in Ranken aus Liebe

sich windend

 

wetterbeständig zu werden

sich heimelnd zu erden

doch auch

nicht zu fest zu fassen

Raum zum Atmen,

zum Sein,

zum Singen zu lassen

Kategorie: Gedichte

Metamorphose – Feindliche Übernahme – Trip

Metamorphose – Feindliche Übernahme – Trip

Metamorphose – Feindliche Übernahme

…laufen
immer nur laufen
fort,
bloß fort…
sich weigern einzusehen
dass man nicht fliehen kann
der Kopf dröhnt von all dem Lärm
Laute der Qual
Schreie des Hasses
Hass, der dich verfolgt
Du schlägst um dich
willst nicht…
Doch da haben sie dich schon eingeholt
und deine Verfolger lassen von dir ab
beruhigen sich
erleichtert?
und statt Hass kommt dir auf einmal
Anerkennung und Zuneigung entgegen
und sie fragen dich
Warum wehrtest du dich?
Es ist doch besser so,
denn nun gehören wir wieder zusammen…

ja, antwortest du,
ein Wispern im Wind
es ist besser so…

 

…und sie strömten
aufeinander zu
flossen zusammen
untrennbar
und wurden ein Ganzes

*

Trip

Du weißt nicht
bist du jetzt eigentlich high?
Oder siehst du wirklich
ein rotes, leicht schimmerndes
Tentakelding
mit einer zierlichen, metallic-grünen
Pumps tragenden
Gurke
in deinem Zimmer
eine Art Rumba tanzen…?

Kategorie: Gedichte

Traumruf

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Traumruf

Stolz und edel, so will ich handeln,
Stark und mutig, so will ich sein.
Im Licht und Ruhme, will ich wandeln,
Macht und Reichtum, sind nicht mein.

Wahrheit liebend, will ich sprechen,
Gewissens Stimme, will ich hören.
Der Bösen Rückgrat, will ich brechen,
der Guten Eide, will ich schwören.

Träume leben, ja das will ich,
Für Menschen sterben, wär´ ich willig.

Mein Käfig doch, er hält mich fest,
weder edel, noch mutig, weder ruhmreich noch wahr,
ist die Mauer meiner Selbst, die mich hält.
Ein Großer wär´ ich, ein starker Held.
Doch klein bin ich, ein schwacher Träumer,
wär´ so gern edel, mutig, ruhmreich und wahr…

Kategorie: Gedichte, Gesprochenes

Liebesbaum

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Liebesbaum

Leise klingt das Streichen,
der Grillen an mein Ohr.
Stumm träum ich von Reichen,
die durch normales Tor,
nicht sind zu erreichen.

Das Herz es pocht nun lauter,
als schlage es den Takt,
der Melodie der Bilder.
Die nun tanzen in der Nacht,
sich bewegend immer wilder.

Fordernd rufen die Gespenster,
mir zu künden von dem Ort,
den ich sah schon oft durchs Fenster.
Meine Seele rührt sich, fort und fort.

Nun ich bin schon fast am Baume,
strecke sacht die Hand nach aus.
Doch nun versinkt auch er im Traume,
die Ferne zu ihm ist mein Graus.

Im Frühjahr lag ich glücklich träge,
unter seiner Äste Dach.
Die Liebste sprach den Baum umgäbe,
eine Aura größter Pracht.

Er sollte unser Treffpunkt bleiben,
forderte sie Engelsgleich.
Seither brüllt mein Herz voll Leiden.
Der Käfig lässt mich nimmer fort.

Kategorie: Gedichte, Gesprochenes